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Die Sankt Ottokirche

Willkommen in Wechselburg

Hallo und Herzlich willkommen in Wechselburg. Wir freuen uns, Sie hier vor unserer St. Ottokirche begrüßen zu dürfen und möchten Sie einladen, dieses Kleinod sakraler Baukunst zu erkunden. Dazu finden Sie innerhalb und außerhalb der Kirche Informationstafeln, welche Sie über interessante Fakten und spannende Anekdoten über den Kirchenbau und die Menschen, die diesen geprägt haben, informieren.

Auf jeder der Tafeln finden Sie zudem einen oder mehrere QR-Codes. Über diese gelangen Sie mit ihrem Handy (oder anderen mobilen Endgerät) auf eine digitale Informationsplattform. Auf dieser finden Sie Wortbeiträge, Videos oder Klangbeispiele, welche Sie noch tiefer in die Geschichte und Gegenwart unserer St. Ottokirche eintauchen lassen.

Aber verweilen Sie doch noch kurz an dieser Stelle hier und schauen Sie sich die Kirche einmal etwas genauer an. Schon von Weitem grüßt der Kirchturm die Einwohner und Besucher  Wechselburgs. Neben dem Schloss ist die St. Ottokirche der Ortsprägende Bau des Marktfleckens und ein gern gewähltes Motiv für Fotografien.

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Drohnenaufnahme des Wechselburger Marktfleckens.

Über den Namen

Doch nicht nur die exponierte Lage macht auf diese Kirche aufmerksam, auch ihr Name lässt zumindest in hiesigen Gefilden aufhorchen. Die meisten Kirchen, welche nach dem heiligen Otto von Bamberg benannt sind, sind katholisch geweiht. Wieso benennen also die Wechselburger ihre Kirche nach einem katholischen Bischof aus Bamberg?

Die Antwort auf diese vermeintlich kuriose Frage ist zur Zeit der Entstehung des ersten Kirchenbaus an dieser Stelle hier zu finden. Im Zuge der Gründung des Augustiner-Klosters durch Graf Dedo von Groitzsch im Jahre 1168 siedelten sich Bauern und Handwerker im Umfeld des Stiftes an, die hauptsächlich aus Süddeutschland stammten. Allerdings war für diese die kirchliche Versorgung nicht gesichert, da es ihnen verwehrt war, das Stift zu betreten.

So entschloss man sich, eine Kirche außerhalb des Klosters zu errichten. Als Schutzheiliger wurde eben nun der Bamberger Bischof Otto gewählt, vermutlich wollten die Siedler dadurch den Bezug zu ihrer alten Heimat wahren. Im Raum Bamberg gibt es noch heute recht viele Ottokirchen, in Sachsen nur diese eine hier.

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Drohnenaufnahme des Augustiner-Klosters.

Unsere Glocken

In der Glockenstube, welche sich auf Höhe der braunen Luken befindet, verrichten drei verschieden große Glocken ihr Werk.

Die große Glocke läutet an jedem Tag, außer sonntags, um 7:00, 12:00 und 18:00 Uhr und zeigt den Wechselburgern sozusagen die wichtigsten Uhrzeiten des Tages an: die der Mahlzeiten. Ebenfalls mit der großen Glocke werden per Hammerschlag die vollen und an der mittleren Glocke die Viertelstunden angezeigt. Dieser Mechanismus wird nach wie vor völlig mechanisch über das Uhrwerk, welches sich auf halber Höhe im Turm befindet, ausgelöst. Zum Beginn der Gottesdienste und an christlichen Hochfesten ist jeweils das volle Geläut zu hören.

Im Ersten Weltkrieg wurden die aus Bronze gegossenen große und mittlere Glocke zu Rüstungszwecken beschlagnahmt und eingeschmolzen. Aus diesen unglücklichen Erfahrungen heraus beschloss die Kirchgemeinde 1921 ein neues Geläut in Eisenhartguss anzuschaffen, zu deren Finanzierung die kleinste Bronzeglocke wahrscheinlich mit herangezogen wurde. Das Geläut wurde im Jahre 2020 mit einem neuen, modernen Linearantrieb versehen, der die Glocken durch zwei sich abstoßende Magnetplatten sanft zum Schwingen bringt.

Die in die Glocken eingeprägte Inschrift, von der großen zur kleinen Glocke gelesen, gibt den Bibelvers „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“ wieder. Ist es nicht beruhigend zu wissen, dass jedes Mal, wenn alle drei Glocken klingen, dieser Satz über den Ort schwebt?

Sie sind eingeladen, mehr zu erfahren über diese, unsere St. Ottokirche. Der Eingang zur offenen Kirche befindet sich etwa 20 Meter von hier, direkt neben den Fahrradständern.

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Die große Glocke der St. Ottokirche.

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